Barrierefreie Webseite: Pflicht und Kür

Warum Barrierefreiheit im Web nicht nur gesetzlich vorgeschrieben ist – und wie Sie Ihre Website mit einfachen Schritten verbessern

Lesedauer ca 3 Minuten

Aktualisiert im: 23/06/2025

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Warum Barrierefreiheit wichtig ist – und wie Sie mit kleinen Schritten Ihre Website für alle zugänglich machen

Wenn Sie an Barrierefreiheit im Web denken, denken Sie vielleicht zuerst an Bürokratie oder teure Zusatzarbeit. Doch Barrierefreiheit ist viel mehr: Sie ist ein Zeichen von Respekt – und ein echter Gewinn für alle, die Ihre Seite besuchen. Auch für Sie!

Denn überlegen Sie mal: Ein Seh- oder Hörverlust kann jeden treffen – manchmal schneller, als man denkt, selbst in jungen Jahren.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Welche gesetzlichen Vorgaben es gibt

  • Warum Barrierefreiheit auch dann Sinn macht, wenn Sie nicht dazu verpflichtet sind

  • Und: Wie Sie schon mit kleinen, einfachen Maßnahmen viel erreichen können

Welche Gesetze gelten für barrierefreie Webseiten?

In der EU regelt der European Accessibility Act (EAA), dass digitale Angebote (Webseiten, Apps) für alle zugänglich sein müssen – zumindest bei öffentlichen Einrichtungen und großen Unternehmen.
In Österreich gilt das Web-Zugänglichkeits-Gesetz (WZG), in Deutschland das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).

👉 Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) betrifft ab dem 28. Juni 2025 Unternehmen, die bestimmte Produkte oder Dienstleistungen anbieten – vor allem:

  • E-Commerce (Onlineshops, Buchungssysteme)

  • Banken & Finanzdienstleister

  • Tourismus, Freizeit & Gesundheitswesen

  • Öffentliche Einrichtungen

Ausnahmen:
Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz unter 2 Mio. Euro sind meist ausgenommen. Auch wenn eine Anpassung unzumutbar oder technisch kaum möglich wäre, gibt es Spielraum.

Wurde Ihre Webseite bis 28.06.2025 erstellt, haben Sie eine „Übergangsfrist“ bis längstens 5 Jahre.
Neue Webseiten, welche unter das Gesetz fallen, müssen schon die Barrierefreiheit (wenn vorgegeben und angepasst an Ihren Betrieb) mitbringen. Also fragen Sie genau nach, wenn Sie eine Webseite erstellen lassen.

💡 Wichtig für Sie: Auch wenn Sie mit Ihrem Unternehmen (noch) nicht direkt verpflichtet sind: Es lohnt sich trotzdem, Barrierefreiheit mitzudenken. Denn:
✔ Barrierefreiheit schützt vor möglichen Beschwerden oder Klagen.
✔ Sie öffnen Ihre Website für mehr Menschen – und das bedeutet oft mehr Reichweite und Kundschaft.

Von mir erstellte Webseiten sind bereits weitgehend barrierefrei gestaltet.

Warum Barrierefreiheit? Nicht nur Pflicht, sondern Chance!

Barrierefreiheit ist kein lästiges Extra. Sie bringt Ihnen und Ihren Besucher:innen klare Vorteile:

Mehr Menschen erreichen: Viele Menschen sind auf barrierefreie Inhalte angewiesen – etwa Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen oder ältere Nutzer:innen. Können Sie diese als „Käufer:In“ ausschließen?

Besser für alle: Eine klare, gut strukturierte Seite ist für alle Interessenten einfacher zu bedienen – auch für Menschen mit wenig Online-Erfahrung oder beim Surfen am Handy.

Besser bei Google: Alt-Texte, gute Überschriften, klare Strukturen – all das liebt auch Google. Ihre Seite hat so bessere Chancen auf gute Platzierungen (geht Hand in Hand mit der SEO-Optimierung).

Gutes Image: Barrierefreiheit zeigt, dass Ihr Unternehmen Verantwortung übernimmt und alle Menschen ernst nimmt.

Kleine Schritte – große Wirkung: So geht’s einfach

Auch wenn Ihre Website lt. Gesetz nicht barrierefrei sein muss heißt das nicht, dass sie das nicht trotzdem tun sollten: Schon kleine, konsequente Änderungen machen einen großen Unterschied.

Barrierefreiheit muss nicht kompliziert sein. Schon kleine Änderungen helfen – und hier sind ein paar wichtige Punkte, auf die Sie achten sollten:

🌟 Überschriften klar strukturieren
Nutzen Sie H1, H2, H3 in logischer Reihenfolge. Das hilft nicht nur Screenreadern, sondern macht Ihre Seite auch für alle übersichtlicher.

🌟 Textalternativen für Nicht-Text-Inhalte
Alle Bilder, Videos und Audiodateien sollten eine kurze Beschreibung (Alt-Text) oder einen erklärenden Text enthalten, damit Screenreader die Inhalte vorlesen können.

🌟 Medienalternativen für Video und Audio
Bieten Sie Untertitel für Videos an. Wo sinnvoll, ergänzen Sie Gebärdensprach-Interpretation oder eine Audiodiskription, damit Ihre Inhalte für alle zugänglich sind.

🌟 Zugänglichkeit und Navigierbarkeit
Testen Sie, ob Ihre Website komplett mit der Tastatur bedienbar ist – auch Formulare! Außerdem sollte die Navigation mit Screenreadern problemlos möglich sein.

🌟 Farbkontraste prüfen
Achten Sie darauf, dass Texte sich deutlich vom Hintergrund abheben. So können auch Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen Ihre Inhalte gut lesen.

🌟 Schriftgröße und Lesbarkeit
Ihre Texte sollten ohne zusätzliche Hilfsmittel (z. B. Zoom im Browser) bis auf 200 % vergrößerbar sein, ohne dass etwas abgeschnitten oder unleserlich wird.

Selbstverständlich bedeutet „barrierefrei“ noch viel mehr. Eine Website wirklich barrierefrei zu gestalten umfasst – neben diesen einfachen Maßnahmen – viele weitere Schritte.

Möchten Sie wissen, was bei Ihrer Website konkret zu tun wäre? Dann kontaktieren Sie mich gerne! Ich sehe mir Ihre Seite mit professionellen Tools an und erstelle Ihnen ein unverbindliches Angebot.

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