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Billig, billiger Freebie?

Der Anfang vom Ende? Warum 'umsonst' nicht die Antwort ist

Lesedauer ca. 6 Minuten

Das Freebie-PhÀnomen: Die Schattenseite der Gratis-Kultur

Scrollen Sie mal durch Instagram oder Facebook – es dauert nicht lange, bis Sie auf sogenannte Freebies stoßen. Kostenlose Angebote, wie E-Books, Checklisten oder Vorlagen – alles gratis, versteht sich. Und es werden immer mehr.

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Klingt verlockend, oder?

Heutzutage sind diese Versprechen oft KI-generiert und leider meist ziemlich inhaltsleer und zig-Mal kopiert

Ich muss zugeben, auch ich war anfangs ĂŒberwĂ€ltigt von der Flut an kostenlosem Wissen, das so großzĂŒgig mit beiden HĂ€nden in die Welt hinausgetragen wird. 
Aber ich musste schnell erkennen, dass die InfoÂŽs maximal fĂŒr AnfĂ€nger kurz spannend sind und die großzĂŒgige Herausgabe meiner Mailadresse nicht ohne Folgen fĂŒr mein Mailpostfach blieb.

Doch was passiert eigentlich, wenn Sie sich bei so einem großzĂŒgigen Menschen in die Liste eintragen?

Sie erhalten das Freebie (ĂŒber die QualitĂ€t lĂ€sst sich streiten – es ist ja gratis!) und lesen es durch. Doch statt wirklicher Inhalte bekommen Sie nur einen kleinen Happen – und werden danach mit E-Mails bombardiert: „Kaufen Sie jetzt, nur heute, der Sale endet bald!“ Sie kennen die Verkaufstricks genauso gut wie ich. Und was passiert? Nach der dritten Mail melden sich die meisten wieder ab, noch schneller, wenn es keine weiteren kostenlosen HĂ€ppchen gibt.

Im besten Fall (wenn der Werbende alles richtig macht) erhalten Sie sogar noch einen sehr freundlichen Anruf mit einem „unschlagbaren“ Angebot, das natĂŒrlich nur „jetzt“ und nur fĂŒr „Sie“ gilt.

FĂŒr die werbende Firma ist das jedoch ein enormer Aufwand: Die Erstellung des Freebies, die Verwaltung der E-Mail-Adressen, Erinnerungen, Nachfassaktionen und dann noch die nĂ€chsten Freebies.

Ja, vielleicht verkaufen Sie hin und wieder ein gĂŒnstiges Produkt. Aber im hochpreisigen und qualitativ hochwertigen Segment habe ich persönlich keine guten Erfahrungen mit Freebies gemacht. Die meisten Menschen, die nach einem Freebie greifen, wollen nur das kostenlose Material und sind (meist) nicht an einem Kauf interessiert.

Und was viele vergessen: Wussten Sie, dass solche Werbeanzeigen teuer sind? Teilweise zahlen Sie bis zu 2,50 € fĂŒr jede Person, die sich in Ihre Liste eintrĂ€gt. Ob diese spĂ€ter kauft oder nicht, bleibt ungewiss.

Wie viele dieser Personen sind wirklich bereit, Ihr hochpreisiges Angebot zu kaufen? Da wird aus dem vermeintlich gĂŒnstigen Freebie schnell eine kostspielige Marketing-Strategie mit fragwĂŒrdigem Nutzen.

Ja, ich bin kein Fan dieser Werbemethode. Diese „KeilermentalitĂ€t“ liegt mir fern. Ich bin eher von der „alten Schule“ – hochwertige Dienstleistung gegen fairen Lohn.

Wenn Sie Ihren Interessenten einen einfachen Einstieg bieten möchten, warum nicht gleich ein hochwertiges Produkt erstellen und dafĂŒr einen fairen Einstiegspreis verlangen?

Vielleicht möchten Sie Freebies doch einmal ausprobieren? Dann lohnt es sich, die Vor- und Nachteile genauer unter die Lupe zu nehmen:

Die glÀnzenden Vorteile von Freebies

  1. Aufmerksamkeit – ja, bitte! NatĂŒrlich können Freebies ein TĂŒröffner sein. Ein Gratis-Angebot kann Ihre Zielgruppe anlocken und sie neugierig machen. Ein netter erster Kontakt – aber auch nicht mehr. Denn die Frage bleibt: Ist das wirklich der Kunde, den Sie haben wollen und der bereit ist, auch Geld gegen Leistung zu tauschen?

  2. Lead-Generierung Die altbewĂ€hrte Methode: Freebie gegen E-Mail-Adresse. So fĂŒllt sich die Liste mit potenziellen Kunden. Doch wie wertvoll sind diese Kontakte wirklich, wenn der Preis fĂŒr ihre Aufmerksamkeit „nichts“ ist?

  3. Vertrauen durch Mehrwert Ein wirklich gut gemachtes Freebie kann Vertrauen aufbauen – keine Frage. Aber Vorsicht: Es sollte nicht zur Gewohnheit werden, den Leuten alles umsonst zu geben. Sonst gewöhnen sich Ihre Kunden daran, und dann? Wird erwartet, dass auch die Premium-Dienstleistungen zum Freundschaftspreis kommen.

Die Schattenseiten von Freebies (und warum ich skeptisch bin)

  1. Wertverlust – und das schnell Hier der zynische Part: Wenn alles gratis ist, wie viel ist Ihre Arbeit dann noch wert? So toll Ihr Freebie auch sein mag, es setzt einen Standard – und der lautet: Ich bekomme was umsonst. Die Folge? Ihre eigentlichen Dienstleistungen verlieren an perceived value. Tja, und dann wird es schwer, den Wert wieder zu steigern.

  2. Kosten und Zeitaufwand – das ist nicht umsonst! Freebies sind nicht kostenlos! Vielleicht kosten diese nichts fĂŒr Ihre Interessenten, aber haben Sie einige Kosten. Vom Design ĂŒber den Inhalt bis zur technischen Umsetzung – das alles frisst Zeit und Ressourcen. Und wenn dann am Ende kein wirklicher Gewinn dabei rausspringt, war der Einsatz das Risiko vielleicht nicht wert.

  3. Die falsche Zielgruppe GratisjÀger sind meist nicht unbedingt die Kunden, die bereit sind, spÀter in Ihr Premium-Angebot zu investieren. Sie suchen das nÀchste kostenlose Highlight. Und ob Sie damit Ihr Business nach vorne bringen? Ich wage es zu bezweifeln.

  4. Die AbhĂ€ngigkeit von Gratis-Angeboten Mal ehrlich: Wenn jeder nur noch Freebies will, wo enden wir dann? Das ist, als wĂŒrden wir uns selbst aus dem GeschĂ€ft drĂ€ngen. Eine Welt, in der Expertise und KreativitĂ€t nur dann geschĂ€tzt werden, wenn sie nichts kosten? Nein danke. Freebies sollten eine Ausnahme sein, kein Standard.

Mein Fazit: Freebies? Nur mit Bedacht!

Verstehen Sie mich nicht falsch – Freebies haben sicher auch ihre Berechtigung. Aber sie sind – meiner Erfahrung und Meinung nach – kein nachhaltiges GeschĂ€ftsmodell.

Ihre Zeit, Ihre KreativitĂ€t und Ihre Expertise haben einen Preis – und den sollten Sie sich nicht nehmen lassen. 

Also: Freebies – ja, probieren Sie es aus. Aber vergessen Sie nie, wo der wahre Wert liegt – und der ist definitiv nicht „umsonst“.

FAQs

Was sind Freebies genau und warum werden sie angeboten?

Freebies sind kostenlose Angebote, wie E-Books, Checklisten oder Vorlagen, die Unternehmen potenziellen Kunden zur VerfĂŒgung stellen. Sie dienen oft dazu, Leads zu generieren, Vertrauen aufzubauen und die Aufmerksamkeit auf die Marke zu lenken.

Das kommt auf Ihre Strategie an. Wenn Sie Freebies gezielt einsetzen, um qualifizierte Leads zu gewinnen und langfristige Beziehungen aufzubauen, können sie nĂŒtzlich sein. Aber Vorsicht: Zu viele kostenlose Inhalte können den Wert Ihrer Produkte und Dienstleistungen mindern.

Ein großer Nachteil ist, dass viele Menschen nur an dem kostenlosen Material interessiert sind und kein echtes Kaufinteresse haben. Zudem können Freebies viel Zeit und Geld in der Erstellung kosten, ohne dass sie einen nennenswerten Return on Investment (ROI) bieten.

Setzen Sie Freebies strategisch und sparsam ein. Vermeiden Sie es, stÀndig kostenlose Inhalte zu verschenken, und bieten Sie stattdessen gezielte, wertvolle Einblicke. Wenn Sie sich entscheiden, ein Freebie anzubieten, achten Sie darauf, dass es echten Mehrwert bietet und klar kommuniziert, dass es nur ein Vorgeschmack auf Ihre kostenpflichtigen Angebote ist.

Im hochpreisigen Segment können Freebies problematisch sein, da sie oft Menschen anziehen, die nicht bereit sind, fĂŒr Premium-Angebote zu zahlen. Hier ist es sinnvoller, auf hochwertige Inhalte und bezahlte Angebote zu setzen, um die richtige Zielgruppe anzusprechen.

Manuela Spiegelfeld, ARTbySpiegelfeld

Manuela Spiegelfeld

Webdesignerin und Webentwicklerin,
Social Media Managerin & KĂŒnstlerin

„TĂ€glich greife ich gerne zu meinem Bullet Journal – mein persönlicher Ort fĂŒr Ideen, PlĂ€ne, Termine und Skizzen. Alles Wichtige findet hier seinen Platz.“

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